04.11.2022 – Kennenlerntermin Münchener Elternstiftung

Wolfgang Mattern (Mitte), Gründer und Beiratsvorsitzender der Münchener Elternstiftung, beim Kennenlerntermin mit Tina und Thomas Schmid

Liebe SfS-Freunde,

wir freuen uns jetzt auch offiziell bekanntzugeben, dass Sport für Spenden nächstes Jahr für die Münchener Elternstiftung – Lichtblicke für schwerkranke und krebskranke Kinder – laufen wird. Der Gründer und Beiratsvorsitzende der Stiftung, Wolfgang Mattern, kam vorletzte Woche zum persönlichen Treffen zu uns in die Geschäftsräume der GVG.

Sehr bewegend erzählte er uns, wie es 1983 zur Gründung des Vereins kam, aus dem später die heutige Stiftung entstanden ist. Herr Mattern ist selbst betroffener Vater – 1981 erkrankte sein damals dreieinhalb Jahre alter Sohn an Leukämie. Zwei Jahre intensiver Behandlungen im Krankenhaus folgten (glücklicherweise mit positivem Ausgang!). Er lobt die gute Zusammenarbeit mit Ärzten und Klinikpersonal. Doch schon damals fielen ihm die vorhandenen Defizite auf, zum Beispiel ein Mangel an Informationsmaterial oder an Aufenthaltsräumen und Sanitärbereichen für die Eltern.

„Ich muss etwas zurückgeben!“, erklärt er den Gedanken hinter der Gründung des damaligen ‚Vereins zur Förderung des Eltern-Kind-Kontaktes im Krankenhaus‘. Dessen Ziel war es, einerseits Kinderkliniken bei ihrer Arbeit, andererseits sozial schwächer gestellte Familien zu unterstützen, die durch die Erkrankung eines Kindes finanziell besonders hart getroffen werden. 14 Jahre lang führte Wolfgang Mattern den wohltätigen Verein, bevor er im Februar 1997 die Stiftung in ihrer heutigen Form gründete: „…um nachhaltiger und langfristiger arbeiten zu können“, wie er sagt.

Anders als viele größere Organisationen unterstützt die Münchener Elternstiftung in erster Linie Einzelfälle, mit einem regionalen Fokus auf München und Oberbayern. „Wir können nicht das Leid der ganzen Welt lindern“, erklärt Herr Mattern. Einzelfallunterstützung ist am aufwendigsten, dafür kommen die finanziellen Hilfen direkt bei den Betroffenen an.

Nichtsdestotrotz fördert die Münchener Elternstiftung durch ihre Mitgliedschaft im Dachverband der Deutschen Kinderkrebsstiftung auch bundesweit Forschungsprojekte. Sechs bis acht Millionen Euro werden in unserem Land jährlich in die Kinderkrebsforschung investiert, daher steht Deutschland auch an zweiter Stelle bei der erfolgreichen Behandlung von krebskranken Kindern, informiert uns Herr Mattern.

Auch andere Einzelprojekte werden auf diese Weise oder direkt durch die Münchener Elternstiftung unterstützt. Als Beispiele nennt er das Waldpiraten-Camp, in dem unter anderem Kinder nach einer erfolgreichen Krebstherapie wieder aufgebaut werden. Oder eine familienorientierte Rehabilitationsklinik auf Sylt, die eine vier Wochen lange Vollbetreuung der gesamten Familie anbietet.

Besonders stolz sind sie jedoch auf KONA (Koordinationsstelle psychosoziale Nachsorge) – ein Projekt, das 2003 von der Münchener Elternstiftung mit ins Leben gerufen wurde. Die ambulante Nachsorge-Einrichtung ist eine Anlaufstelle für Familien bei Schwierigkeiten und Themen, die nach der Intensivtherapie auftreten können. Dabei geht es nicht nur um körperliche, psychische und kognitive Einschränkungen der betroffenen Kinder, sondern auch um die Aufarbeitung der belastenden Ereignisse für Eltern und Geschwister. „Am Anfang ist die Angst vor einem Rückfall übermächtig und hängt wie ein Damoklesschwert über einem“, erzählt Herr Mattern, auch aus eigener Erfahrung.

Die politische Arbeit der Münchener Elternstiftung hat unter anderem dazu geführt, dass KONA inzwischen von den gesetzlichen Krankenkassen mitfinanziert wird. Als unermüdlich schildert Herr Mattern vor allem die Arbeit des Vorstandsvorsitzenden Thomas Elb (die beiden waren einst Arbeitskollegen), den er immer wieder als „zuverlässig und selbstlos“ lobt. Mit dem Engagement, das er in den letzten vierzig Jahren bewiesen hat, trifft dies sicherlich auch auf ihn selbst zu.

Die Münchener Elternstiftung besteht nur aus ehrenamtlichen Mitgliedern und wird vor allem durch Spenden von Stammspendern und Firmen sowie Bußgeldeinnahmen finanziert. In der Regel bewegen sich die einzelnen Beträge zwischen 10 und 10.000 Euro. Aus diesem Spendentopf werden bis zu 100.000 Euro jährlich als Hilfen an Betroffene ausgezahlt.

Wir sind überzeugt, dass unsere Spendengelder hier einen nachhaltigen Beitrag leisten können und hoffen auf die Großzügigkeit unserer Spendenpartner.

Nachdem auch wir ihm Sport für Spenden vorgestellt haben, verbschieden wir Herrn Mattern für diesen Nachmittag. Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr die unermüdliche Arbeit der Münchener Elternstiftung zu unterstützen – und natürlich auf die kommenden Erlebnisse und Aktionen mit unserer großartigen Laufgemeinschaft.

Herzliche Grüße,
Euer SfS-Team

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