Thomas und Tina Schmid mit Larissa Rauter, Standortleiterin der Arche in München-Moosach (Mitte)
Liebe SfS-Freunde,
wir möchten Euch nun auch offiziell den Sport für Spenden Spendenzweck für das Jahr 2024 vorstellen: Die Arche Kinderstiftung München-Moosach. Standortleiterin Larissa Rauter empfing uns Ende Oktober in den Räumen der Kinder- und Jugendeinrichtung im nördlichen Münchner Stadtteil und berichtete mit großer Leidenschaft über die Arbeit für und mit den Kindern und Jugendlichen vor Ort.
1995 in Berlin – ursprünglich für Kinder auf der Straße – gegründet, kommt die Dachorganisation des christlichen Kinder- und Jugendhilfswerks inzwischen auf 30 Einrichtungen in ganz Deutschland. Weitere sind in Planung, denn immer noch leben über 2,8 Millionen Kinder in unserem Land in sozial schwächer gestellten Familien, informiert uns Frau Rauter zu Beginn unseres Gesprächs.
Die Arche in Moosach öffnete im September 2006 ihre Pforten, erstmal in einer provisorischen Containeranlage. Knapp zehn Jahre später, im Sommer 2016, konnte die Einrichtung in den vorderen Teil eines städtischen Neubaus am gleichen Standort ziehen. Im Jahr 2018 zog die Arche in das von der Landeshauptstadt München gebaute Haus um. Dieses Haus wurde für den Bedarf der Arche geplant.
Zu 100 Prozent aus Spenden finanziert, kümmert sich das Team der Arche täglich, bedarfsorientiert um bis zu 100 Kinder sowie bis zu 45 Jugendliche im Alter von fünf bis 18 Jahren. Dazu gehört auch eine kostenlose, vollwertige, warme Mahlzeit, die zusammen mit den Pädagog:innen eingenommen wird. Neben 10 Festangestellten, unter anderem Erzieher:innen, Heilpädagog:innen und einer Hauswirtschafterin, wird die Arche von vielen ehrenamtlichen Personen zeitweise am Standort unterstützt.
„Die Arche steht allen Kindern und Jugendlichen offen, es müssen keine Voraussetzungen erfüllt werden“, erzählt Frau Rauter. Der Großteil der Arche Besucher:innen stammt aus sozial benachteiligten Familien. Deutschlandweit stehen die Einrichtungen der Arche in Stadtteilen, in denen überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche von der Situation betroffen sind.
So hat die Arche Moosach auch ihre Öffnungszeiten angepasst. Nachdem die Schule eine Betreuung bis 13.00 Uhr nicht mehr sichern konnte, werden die Kinder hier bereits ab 11.30 Uhr versorgt. Neben dem Essen bedeutet dies auch Hausaufgabenbetreuung, individuelle Einzelnachhilfe sowie offene Spielmöglichkeiten im Kinderclub oder im Garten. Ab 16.00 Uhr gibt es dann kleine Projektgruppen, an denen die Kinder und Jugendlichen teilnehmen können.
Die Einrichtung bietet jeden Menge Sonderaktionen und Freizeitaktivitäten, zum Beispiel Spiel- und Sportangebote, Geburtstagsfeiern, Ausflüge, Feriencamps und vieles mehr. Auch eine zweimonatlich stattfindende Kinderkonferenz gehört dazu, bei der den Kindern spielerisch demokratische Grundbildung vermittelt wird. Hier können sie u.a. eigene Wahlplakate gestalten und in einer geheimen Wahl den/die Clubsprecher:in wählen oder über ein Thema, das sie bewegt, abstimmen.
Eine Geburtstagsparty wird an jedem Monatsende für alle Kinder gefeiert, die in dem Monat Geburtstag hatten. Oft müssen diese im familiären Rahmen auf Feiern oder Geschenke verzichten. Hier erhält jedes Geburtstagskind ein Krönchen, ein kleines Geschenk und eine Karte, die auf die positiven Eigenschaften des Kindes eingeht.
Diese positive Grundeinstellung spüren wir während des gesamtes Gesprächs! Hier ist die persönliche Beziehung zu den Kindern und ihren Familien extrem wichtig. Die Kinder und ihre Eltern werden aktiv miteinbezogen. Den Arche-Mitarbeitern ist es ein Anliegen, die persönliche Situation der Familien zu kennen – und so sind auch Hausbesuche keine Seltenheit. Dabei steht das positiv-orientierte Gespräch im Vordergrund.
„Die Familien werden gestärkt und unterstützt, um so mit ihren eigenen Ressourcen ans Ziel zu kommen“, erklärt uns Frau Rauter. Nach demselben Prinzip funktioniert auch das „Mutmacher“-Programm der Arche, bei dem Jugendlichen mit Coaching zu Schulabschluss und Ausbildung verholfen wird.
Auch bei der Finanzierung versucht sich die Einrichtung breit aufzustellen, um Schwankungen im Spendenvolumen oder Teuerungen durch Inflation und Energiepreisanstieg besser abfedern zu können.
Weiter sind Sachspenden hier herzlich willkommen, insbesondere Hygieneartikel (z.B. Toilettenpapier) und gut erhaltene, jahreszeitliche Kleidung für Kinder und Jugendliche. So gibt es auch die „Schatzkiste“, einen besonderen Raum, indem sich die Kinder und Jugendlichen monatlich etwas heraussuchen dürfen.
Wir finden: Ein beeindruckendes Projekt mit einem engagierten und leidenschaftlichen Team – kreativ, stärken- und lösungsorientiert. Dies zeigte sich beispielsweise deutlich während den Corona-Lockdowns. In dieser Zeit wurden schnelle Lösungen erarbeitet, um weiter für die Kinder und Jugendlichen da sein zu können, unter anderem mit Online-Nachhilfe, virtueller Faschingsparty oder „Walk & Talk“-Programmen.
Hier wird Präventivarbeit geleistet und positive Grundwerte vermittelt, statt nur Symptombekämpfung zu betreiben. Hier sind unsere Spendengelder an der richtigen Stelle! Frau Rauter betont, wie hilfreich diese sind, und fügt lächelnd hinzu, dass sie mit den SfS-Spenden insbesondere auch eines machen möchten: die Gesundheits- und Sportprojekte der Einrichtung weiter ausbauen.
Wir freuen uns sehr mit Euch zusammen, liebe Spendenpartner und Läufer, die Arche München-Moosach im nächsten Jahr zu unterstützen!
Bis dahin,
Euer SfS-Team
Das Gebäude der Arche in Moosach
